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Bei der Nachrichtenagentur findet nicht nur ein Abbau statt, sondern bald auch ein Umzug. In Bern müssen 120 Mitarbeiter die Zügelkisten packen. Auch die Büros in Zürich und Lausanne werden verlegt.
Bei der Nachrichtenagentur SDA kehrt keine Ruhe ein. Nebst den bereits Entlassenen müssen schon bald alle rund 120 Mitarbeitenden am Hauptsitz in Bern ihre Siebensachen packen. Die SDA zieht nämlich um, von der Länggassstrasse ins Wankdorf.
«Der laufende Mietvertrag wäre 2023 ohnehin ausgelaufen», sagt der von der SDA eingesetzte Kommunikationsberater Iso Rechsteiner auf Anfrage von persoenlich.com. Der Eigentümer der Liegenschaft habe angekündigt, eventuell ab 2023 Eigenbedarf geltend zu machen. Zudem seien die Raumverhältnisse für einen modernen Newsroom an der Länggassstrasse nicht optimal. «Deshalb hat die SDA entschieden, bereits 2018 an einen neuen, optimalen Produktionsstandort umzuziehen», so Rechsteiner.
Der Standort im Berner Wankdorf steht jedoch noch nicht bereit. «Der Innenausbau der neuen Liegenschaft muss vor Bezug noch nach den Bedürfnissen der SDA fertig gestellt werden», sagt Rechsteiner. Nach heutigem Wissensstand könne der Umzug Mitte November 2018 stattfinden. «Momentan läuft die Umzugsplanung.»
Auch Zürich zügelt
Geplant wird auch in Zürich. Die Fusion der SDA mit der Bildagentur Keystone soll jedoch bald schon nicht mehr nur auf dem Papier stattfinden. Vorgesehen ist, dass die Regionalredaktion Zürich vom Sihlquai in das Industriegebiet Binz zu Keystone umziehen soll. Rund 20 Personen seien in Zürich von der Züglete betroffen, bestätigt Rechsteiner Informationen von persoenlich.com.
Die geplante Umzugsaktion wurde an einer Mitarbeiter-Informationsveranstaltung kommuniziert. Nun warten die Redaktorinnen und Redaktoren auf einen genauen Termin. «Die interne Planung läuft – ein genauer Termin steht deshalb noch nicht», so Rechsteiner. Vom Umzug in Zürich nicht betroffen seien die Tochtergesellschaften und AWP Finanznachrichten.
Aller guten Dinge sind drei: So sollen auch in Lausanne die Zügelschachteln gepackt werden.
Aktionäre entscheiden am Freitag
Die SDA und Keystone hatten am 30. Oktober letzten Jahres bekanntgegeben, dass sie zur Vollagentur unter dem Namen Keystone-SDA fusionieren wollen. Die Weko erteilte diesem Vorhaben grünes Licht (persoenlich.com berichtete). Am Freitag entscheiden die Aktionäre an der SDA-Generalversammlung in Bern über den Fusionsvertrag.
Die SDA hatte im Vorfeld der Fusion eine tiefgreifende Restrukturierung mit einem Abbau von 36 der 150 Stellen angekündigt. Es gibt aber auch einige, die freiwillig gegangen sind. Deshalb werden momentan teils Entlassene wieder befristet angestellt, um Engpässe zu vermeiden.