März
Nach dem Bundesgerichtsentscheid vom Mittwoch muss das Uvek nochmals über die Bücher. Der Verband Schweizer Medien hofft zudem auf die Politik.
Darüber freuen sich die Verleger. Sie haben vor Bundesgericht Recht bekommen und erhalten nun Parteistellung in Sachen Admeira (persoenlich.com berichtete). Das Bakom und Uvek seien nun verpflichtet, sich mit den Einwendungen des Verbands Schweizer Medien fundiert auseinanderzusetzen, wie es in einer Stellungnahme heisst.
«SRG soll austreten»
Eine weitere Kommerzialisierung der durch die Gebührengelder ohnehin privilegierten SRG würde für viele private Medienunternehmen eine erhebliche Gefahr bedeuten, heisst es weiter. «Denn im Gegensatz zur SRG wird bei den privaten Medien ein Grossteil der nötigen Mittel für die publizistischen Leistungen durch Werbegelder finanziert. Der VSM macht sich deshalb weiterhin für einen Austritt der SRG aus Admeira stark». Er habe in diesem Zusammenhang Ende Januar wohlwollend die Äusserung von SRG-Verwaltungsratspräsident Jean-Michel Cina zur Kenntnis genommen, wonach die SRG bereit sei, ihre Beteiligung zu verkaufen.
Cina machte entsprechende Äusserungen in der Sendung «Schawinski». Später stellte die SRG jedoch klar, dass ein Verkauf der Aktien nicht zwingend bedeute, dass die SRG auch ihr Inventar nicht mehr über Admeria vermarkten lassen würde (persoenlich.com berichtete).
Admeira als Thema in Politik und Verwaltung
In Sachen Admeira bleibt die Situation unübersichtlich. Am Dienstag überraschte Tamedia mit Kooperationsabsichten. «Wir wollen mit anderen Partnern einen Teil der Gelder, die an Google oder Facebook gehen, zu uns holen oder sie da behalten», sagte CEO Christoph Tonini anlässlich einer Medienkonferenz in Zürich. Ein solcher Partner in der Digitalwerbung müsste Admeira sein, allerdings müssten sich vorher die Emotionen etwas abkühlen.
Dafür bleibt nun jedenfalls viel Zeit. Denn nun muss das Uvek die Verleger anhören und nochmals über die Bücher. Und auch die Politik dürfte mitreden wollen. Im Parlament sind zwei Vorstösse hängig, die verlangen, dass der SRG für Kooperationen Regeln auferlegt werden (persoenlich.com berichtete). Umstritten ist zudem, ob es der SRG erlaubt werden soll, zielgruppenspezifische Werbung auszuspielen.
Von Politik und Verwaltung erwartet der VSM, dass sie sich «zu einem tragfähigen dualen Mediensystem bekennen und liberale Rahmenbedingungen schaffen, die eine vitale Medienvielfalt mit öffentlichen und privaten Veranstaltern ermöglichen».
Quelle: persoenlich